Leben - Genießen - Fiestas
Genießen ...
Wie bereits oben erwähnt, gehört das Genießen mit der Familie und Freunden hier unumstößlich zur Lebensqualität. Spätestens an den Wochenenden versammelt sich die ganze Familie oft auch mit Freunden und es wird zusammen gegessen, in Maßen getrunken, genossen, geherzt, zugehört, erzählt, gelacht und teilgenommen. Traditionell und ganz besonders auf dem Lande gibt es an Sonntagen "Arroz" - "Reis", uns als Paella bekannt - meist auf offenem Feuer zubereitet - einfach himmlisch.
Murcia ist bekannt für seine mediterrane Küche mit vielen Fischgerichten, aber auch den typischen Eintöpfen.
Ein ganz besonderer Gaumenschmaus sind die Tapas, die "Deckel", die einst in den Bars auf die Gläser gelegt wurden, um zu verhindern, dass Fliegen sich im Wein oder Bier baden. Sie werden hier i.d.R. als "almuerzo", als spätes Frühstück gegessen, ersetzen aber auch perfekt eine kleine Mittagsmahlzeit ... man bestellt solange von den verschiedenen Leckereien, bis man satt ist ...
Fiestas ....
"Carnaval de Águilas"
Der Karneval von Aguilas nimmt für zwei Wochen die Stadt gefangen ... Die "Mussona" , ein Fabelwesen - halb Mensch, halb Bestie - eröffnet den Karneval, indem sie jedes Jahr in einem neuen Phantasiekostüm von der Burg in die Stadt heruntersteigt ... Zwei Wochen voller Phantasie, voller berau-schender Kostüme, voller Temperament, voller Musik und voller Tanz.
Dieser Karneval sucht seinesgleichen. Er ist zu international touristischem Interesse erklärt worden und lockt Besucher aus ganz Spanien und dem Ausland an. Die Umzüge sind spektakulär.
Der krönende Abschluss dieser Zeit ist die Wahl der nationalen Dragqueen.
Leben ...
Carpe diem..............
diese weisen Worte haben hier im Süden Spaniens ihre ganz eigene
Interpretation gefunden. "Arbeiten um zu leben" und nicht umgekehrt ... wie
in den meisten nord-europäischen Ländern und vor allem in Deutschland. Man findet in den Städten
und in den Herzen dieses unverwechselbare südeuropäische Flair, eine Mischung aus
geschäftlicher Betriebsamkeit und mediterraner Gelassenheit. Viele
Geschäftsabschlüsse werden in den zahlreichen Bars bei einem Kaffee oder
einem Aperitif getroffen. Hier steht die Lebensqualität an erster
Stelle, ob im Beruf oder im Privatleben mit der Familie und Freunden.
Die Gastfreund-schaft und die Großzügigkeit der Men-schen hier sind
beeindruckend.
Und nicht zu vergessen ... die Siesta, die man schnell lieben lernt ...
"Semana Santa" ... una pasión diferente ....
Das Fest der Feste ist in Lorca zu Recht die Karwoche, die die Stadt eine Woche lang in einen Ausnahmezustand der Auferstehung versetzt. Eine bewegende Mischung aus gelebter und tiefer Gläubigkeit, Leidenschaft und Spektakel, deren Bann sich niemand entziehen kann. Diese überwältigende Passion ist zu Recht zu internationalem Kulturinteresse erklärt worden. Prozessionen mit Streitwagen gezogen von bis zu acht Pferden, Motive aus dem alten Testament, Szenen aus dem ägyptischen und römischen Reich, Kapellen, Legionäre, Reiter, rivalisierende Bruderschaften, die tonnenschweren Thröne, auf denen der aus Holz geschnitzte übermannsgroße Christus und die Jungfrau von bis zu 100 Trägern im Gleichschritt ge-tragen werden ..., die rein religiöse "Procesión de Silencio", in der die Teilnehmer in vollkommener Stille durch die Altstadt ziehen, nur unter-brochen von Klagegesängen, die tiefemotionale Prozession "vía crucis penitencial", in der die Büßer um 24 Uhr teils auf Knien betend auf den Kalvarienberg ziehen ... bis hin zum Finale mit der "Prozession des Auferstandenen" am Ostersonntag.
All die Motive der wertvollen Umhänge "Mantos" , die die Teilneh-mer der Prozessionen tragen, sind seit jeher von den Stickerinnen Lorcas in monatelanger Handarbeit mit Gold und Seide bestickt worden und werden über das Jahr in den Museen der Bruderschaften ausgestellt.
"Las fiestas patronales" ...
Die mehrtägigen Patronatsfeste zu Ehren der jeweiligen Schutzheiligen der einzelnen Ortschaften so wie die traditionellen Folklorefestivals von Lorca zeugen von einer tief verwurzelten Tradition, die bis heute aufrecht erhalten und von der Bevölkerung mit Begeisterung gelebt wird.
Es wird "Arroz", also Paella, in riesigen Pfannen auf offenem Feuer für alle gekocht, es wird Brot im Steinofen gebacken und mit Olivenöl und Salz verfeinert unter allen Teilnehmern verteilt, es wird gesungen und getanzt.
Zu den Folklorefestivals reisen traditionelle Tanz- und Gesangsgruppen aus ganz Spanien an und zeigen ihr Können.
Wer es wagt, über das offene Feuer zu springen, dem wird für das kommende Jahr Glück beschert.